Das Märchen von Goethe
Das Flussufer
Wolfgang Goethe schrieb in der Gegenbewegung zur Aufklärung eine kleine Liebesgeschichte, deren Helden sich auf die Suche nach dem grossen Glück begeben. Inspiriert von der Anmut der Erzählung entstanden diese Illustrationen.
Der Riese
"...den gewaltigen Riesen, der sich im Fluss gebadet hatte...sobald er sie gewahr ward fing er an, sie scherzhaft zu begrüssen, und die Hände seines Schattens griffen sogleich in den Korb. Mit Leichtigkeit und Geschicklichkeit nahmen sie ein Kohlhaupt, eine Artischocke und eine Zwiebel heraus, und führten sie dem Riesen gemeinsam zum Munde..."
Die Schlangenbrücke
"
Die Schlange sieht aus ihrer Perspektive in die Höhle "... hatte sie zu ihrer Verwunderung in einen ringsrum verschlossenen Felsen Gegenstände gefühlt, welche die bildende Hand des Menschen verrieten glatte Wände, an denen sie nicht aufsteigen konnte, scharfe regelmässige Kanten, wohlgebildete Säulen und, was ihr am sonderbarsten vorkam menschliche Figuren ... Was ist herrlicher als Gold, fragte der König. "Das Licht" antwortete die Schlange."Was ist erquicklicher als Licht?" fragte jener "Das Gespräch" antwortetet diese ... ein silberner König, von langer Gestalt, sein Körper war mit einem verzierten Gewande überdeckt, Krone, Gürtel und Zepter mit Edelsteinen geschmückt, er hatte die Heiterkeit des Stolzes in seinem Angesichte ..."
Die Höhle
Die Nymphen
"Nicht lange, so trat eine der schönen Dienerinnen Liliens hervor, brachte den elfenbeinernen Feldstuhl und nötigte mit freundlichen Gebärden die Schöne sich zu setzen; bald darauf kam die zweite, die einen feuerfarbigen Schleier trug und das Haupt ihrer Gebieterin damit mehr zierte als bedeckte; die dritte übergab ihr die Harfe ..."
Im Garten der schönen Lilie
"Die schöne Lilie spielt Harfe und bewegt sich nicht, da alles bei der ersten Berührung durch sie stirbt und alles Tote bei ihrer ersten Berührung lebendig wird."
Die Liebenden
"Der Jüngling rief: "... der ich durch ein trauriges Geschick vor dir, vielleicht auf immer in einer getrennten Gegenwart lebe, der ich durch dich alles, ja mich selbst verloren habe ..." er aber stürzte
auf die Schöne los, sie streckte die Hände aus, ihn abzuhalten, und berührte ihn nur desto früher. Das Bewusstsein verliess ihn, und mit Entsetzen fühlte sie die schöne Last auf ihrem Busen ... und der holde Jüngling sank entseelt aus ihren Armen zur Erde."
Der Habicht und der Prinz
"In dieser Not sah die Schlange sich überall um, denn sie fürchtete jeden Augenblick, die Sonne werde unter gehen, die Fäulnis den magischen Kreis durchdringen und den schšnen Jüngling unaufhaltsam anfallen. Endlich erblickte sie hoch in den Lüften mit purpurroten Federn den Habicht, dessen Brust die letzten Strahlen der Sonne auffing ... kurz darauf sah man den Mann mit der Lampe über den See hergleiten, ..."
Das Paar mit den Brücken
"... die Höhle zerfiel in viele Brücken. Ein grosser mit Säulen umgebener Platz machte den Vorhof, an dessen Ende man eine lange und prächtige Brücke sah, die mit vielen Bogen über den Fluss hinüberreichte ... die Liebe, die Aufopferung und die Weissheit habe diese Brücken entstehen lassen, wodurch diese nachbarlichen Ufer erst zu Ländern belebt und verbunden werden."